Unser Jahr 2011
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Januar Februar März April Mai Juni
Juli August September Oktober November Dezember
Januar
Vor einem Jahr haben wir was über die Silvesternacht geschrieben, also jetzt auch wieder: wir waren wieder wie üblich im Bett, sind aber dann um halb eins aufgewacht und konnten erst wieder schlafen, als jeder von uns mit einem Elternteil im Bett lag.Ansonsten geht es bei uns lustig weiter. Manchmal fragen uns unsere Eltern, wer als erstes was machen soll - wir antworten dann mit "du" und zeigen mit beiden Fingern auf uns selbst - oder antworten ganz unschuldig mit dem Namen von unserem Geschwisterchen.


Und wir haben jetzt Spaß daran, unsere Puppen, Kuscheltiere oder auch uns gegenseitig zu "Wickeln". Da breiten wir ein Tuch aus (am liebsten auf dem Tisch) und unser Geschwisterchen soll sich dann hinlegen.


Frühstücken ist auch so eine schöne Sache. Auf dem Bild seht ihr uns bei unserer morgendlichen Flasche Milch. Aber dann gibt es auch noch "richtiges" Frühstück. Und wenn Papa dann Nutella auf sein Brot nimmt, wollen wir auch unbedingt das Glas haben - um es zuzuschrauben!


Februar 
Hui, bei uns geht es lustig weiter - eigentlich immer lustiger.Wir hatten ja diesen Monat unseren zweiten Geburtstag! Die ganze Woche davor haben wir schon jeden Tag gesagt, dass "Oma zwei - Opa einer" zu besuch kommen. Es gab "Kuchen" und "Krapfen", eine Holzeisenbahn, Autos und endlich eine zweite Schaukel im Keller damit es keinen Streit mehr gibt.
Und wir liefern jetzt immer mehr Anekdötchen, Papa kommt schon kaum mit dem Schreiben hinterher:
Anfang des Monats ließ Sebastian Mama und Papa ganz ungern weggehen, er wollte dann "mit" (z.B. aufs Klo). Wenn er etwas nicht mag, sagt er "ohne" (z.B. wenn er zum Wickeln soll: "Ohne Bastian" oder aber beim Baden "ohne Naß" - wohlgemerkt wenn er schon in der Wanne sitzt). Oder er sagt "satt" (z.B. vorm Zähneputzen) und macht den Mund fest zu. Überhaupt redet er gern und ist auch ganz höflich. So sagt er gerne Hallo, auch mal "Hallo Teller", "Hallo Tierpark" oder aber ganz fröhlich "Hallo Mann" zu dem grimmig drein schauenden jungen Mann an der S-Bahn-Station.
Sebastian hat jetzt auch ganz viel Spaß mit seinem neuen Auto-Quartett: er hat es am Montag bekommen und schon am Donnerstag sagt er bei allen 32 Karten den passenden Hersteller (an der Modellbezeichnung arbeiten wir noch, aber dafür hat er das Auto der Nachbarin schon als BMW erkannt…). Aber jetzt wird er auch noch frech: er nimmt eine Karte, zeigt sie aber nicht, und sagt bewusst einen falschen Hersteller (meistens "Porsche") und grinst ganz spitzbübisch dabei. Auf Nachfragen sagt er aber dann doch den richtigen Hersteller. Und wenn er dann mal echt eine Porsche-Karte in der Hand hält erkennt weder Mama noch Papa einen Unterschied in seinem frech grinsenden Gesicht. Da machen sich die beiden jetzt schon Sorgen, wo das in zehn bis fünfzehn Jahren wohl hinführen wird….
Was uns auch gleich zu Stefanie führt ;-)
Stefanie ist ja eine ganz ruhige und zurückhaltende junge Dame - wenn fremde in der Nähe sind. Aber wehe es ist niemand da, der sie ausbremst: da kann die junge Dame ganz plötzlich aufdrehen und richtig "wild" werden. Und genau dieses "wild" fordert sie beim Schaukeln und Rumalbern immer wieder ein. Dann hat sie einen riesen Spaß und kann so richtig herzhaft und laut lachen. Achja: wenn sie z.B. das Bild einer Schaukel sieht, dann sagt sie "Popo Schaukel" - weil Mama und Papa ja gerne sagen sie solle sich auf ihren Popo setzen. Entsprechend ist Hinsetzten jetzt fest mit Popo verbunden - z.B. bei "Popo Zug" wenn sie unbedingt mal wieder mit der S-Bahn fahren will.
Ja, sie hat schon einen starken Willen. So ging jetzt einige Zeit das Einschlafen nur im "Großen Bett", also auf der Schlafcouch statt im Gitterbett. Das ließ sich erst wieder ändern, als die neue Stofftier-Katze da war und diese nur im Gitterbett geschlafen hat. Auch die Kleiderwahl ist nur mehr bedingt den Eltern überlassen: am liebsten ist ihr das Shirt mit "Bambi" darauf und dazu die Strumpfhose mit dem "Wauwau" am Po (der dann auch gerne vorgeführt wird). Wenn das in der Wäsche ist darf es auch "Kleidchen" mit "Blumen" und eine Strumpfhose mit "Blumen" sein - sie ist halt die Tochter einer Biologin ;-)




März
Der Frühling kommt und wir können viel draußen spielen.

Sehr gern spielen wir dann mit den Nachbarskindern (oder die mit uns?). Die sind nämlich schon 8 und älter, aber wir haben viel Spaß zusammen. Ansonsten machen wir Ausflüge zu Freunden oder in den Tierpark.
Wenn wir etwas gleichzeitig haben wollen, dann sagen unsere Eltern "Abwechselnd" - und dann ist es für uns auch in Ordnung, wenn unser Geschwisterchen es einige Zeit hat - danach wird ja gewechselt.




Wenn Stefanie ins Bett gelegt wurde und schon ruhig ist, sagen Mama oder Papa dass sie noch Ordnung machen. Dann sagt Stefanie "Ja, Ordnung" und kann alleine einschlafen. Sebastian will meistens noch "Hand" halten zum einschlafen, aber allmählich klappt das auch mit einem Schmustier.
Dafür wollte Sebastian tagsüber mal versuchen, wie es ohne Mama ist - und er hat sie ausgesperrt. Naja, sie hätte ja nur einen Schlüssel mitnehmen müssen als sie auf die Terrasse ging. Dann hätte sie auch nicht den Schlüsseldienst rufen müssen nachdem Sebastian die Tür hinter ihr zugemacht hatte...
Aber wir machen nicht nur so Einzelaktionen. Immer öfter diskutieren wir untereinander die Sachen aus, wie z.B.: "Steffi ohne da" - "Steffi mit da!" (ganz empört) - "Basti mit da" und daraufhin einvernemliches Nicken bei beiden. Aber nicht alle derartigen Diskussionen sind so schnell beendet...




Jetzt war Mama auch mal zwei Tage nicht da. Gottseidank waren Papa und Oma da, da haben wir es ganz gut ausgehalten. Aber wir waren schon sehr froh, als Mama wieder kam!
April
Nicht dass wir uns so gut erinnern können, aber Mama und Papa haben gesagt, das wäre ein besonders warmer April gewesen.Wir hatten zumindest viel Spaß und waren auch oft draußen. Als wir Oma Rosa besuchten durften wir sogar in einen echten Traktor klettern.



Beim Auto fahren (also z.B. in einen Wildpark, Tierpark, zum Einkaufen, zu einem Spielplatz oder zu Freunden) hat Sebastian eine tolle Entdeckung gemacht: Wenn wir mit dem Auto in einen Tunnel fahren, dann sagt er: "Papa weg, Mama weg, Steffi weg, Bastian weg." Und wenn wir wieder raus fahren: "Alle da!"



Auch als wir diesen Monat Freunden beim Heiraten geholfen haben, haben wir auf uns aufmerksam gemacht: Im Standesamt sagten wir immer: "Blumen, mehr Blumen" weil wir die doch unbedingt verstreuen wollten. Und unsere Eltern waren ganz froh, dass Sebastian sein lautes "Raus!" erst dann von sich gegeben hatte, als die Standesbeamtin fertig war und eh schon alle aufbrechen wollten.


Überhaupt entwickeln wir unseren eigenen Willen schon ganz fleißig. Nicht nur dass wir jetzt schon "Ich" und immer wieder mal "Meins" sagen, neulich wollte Stefanie bei einer Feier nicht, dass ihr Papa nach dem draußen spielen wieder mit rein kommt. Und Sebastian hat neulich auf Papas Schoß ein Buch angeschaut, aber als Papa ihn angekuschelt hat sagte er: "Ohne kuscheln". Papa sagte, dass er jetzt aber gerne kuscheln würde. Also steht Sebastian auf, holt eins seiner (weniger beliebten) Kuscheltiere und wartet bis Papa fertig gekuschelt hat, räumt dann das Kuscheltier wieder auf und setzt sich wieder auf Papas Schoß um weiterzulesen. Aber nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht: wir haben unseren Papa schon ganz lieb und kuscheln auch oft mit ihm.
Den Osterhasen haben wir ganz eifrig gesucht. Der hat gesagt, dass wir von jetzt an Nachts ohne Schnuller schlafen sollen. Aber dank ihm haben wir jetzt auch das erste mal Schokolade bekommen. Und seinen Apfel isst Sebastian übrigens nur "ganz nackig" - also ohne Schale.



An unseren Bruder Dominik denken wir auch immer wieder - nicht nur, weil wir jetzt von einer Familie gelesen haben, die ein sehr ähnliches Schicksal durchlebt hat wie wir.
Wir freuen uns auch sehr über die immer mal wieder eintreffenden Reaktionen auf unsere Homepage, daher herzlichen Dank und liebe Grüße an unsere Leser.
Mai
Wir werden jetzt schon immer mutiger wenn andere Kinder in der Nähe sind - manchmal können wir am Spielplatz sogar schon ein wenig mit anderen Kindern spielen.Und von denen kann man sich auch vieles abschauen und so auf (mehr oder weniger gute) Ideen kommen. Aber wenn keine Fremden in der Nähe sind, sind wir nach wie vor noch deutlich entspannter. Dann reden wir auch mehr. Vor allem Sebastian bastelt schon richtige Sätze. Sowas wie "Erst turnen, dann Gummibärchen" ist zwar mit das Witzigste, aber bei weitem nicht das Komplexeste, was er so zustande bringt. Da merkt man dann richtig, wie er beim Sprechen nachdenkt.



Diesen Monat waren wir wieder im Urlaub, wieder im Allgäu aber in einem anderen Familienhotel. Das war ganz toll. Die hatten gleich drei Spielzimmer, ein Hallenbad und draußen tolle Spielplätze. Und in einem Treppenhaus waren über zwei Stockwerke Rutschen direkt neben der Treppe - da hatten wir einen Spaß! Und leckeres Essen gab es da! Beim Frühstück und Abendessen haben wir uns immer viel Zeit gelassen, da haben unsere Eltern das Essen auch richtig genießen können. Und Mittags ist das Essen mit dem Zug an unseren Platz gekommen! Das Wetter war auch ganz lustig. Mal hatten wir Schnee, mal über 25 Grad und ganz viel Sonne. Da haben wir auch unser erstes Eis bekommen.






Aus dem Urlaub haben wir dann für Stefanie eine beidseitige Mittelohrentzündung, für Sebastian eine Bindehautentzündung und für Mama und Papa jeweils einen ganz ordentlichen Schnupfen mit schlimmem Husten mitgebracht.
Und als es uns nicht so gut ging haben wir auch relativ viel gestritten. Unsere Eltern sollen ja auch wenn sie selbst geschwächt sind (und gerade dann) an ihren Erfahrungen mit uns lernen.



Unseren Schnuller haben wir inzwischen nur noch zum Mittagsschlaf, den wir immer noch jeden Tag im Kinderwagen machen (nur manchmal bei Ausflügen ausnahmsweise im Auto). Erstmal haben wir den Schnuller noch vermisst, aber nach ein paar Tagen ging es ganz gut.
Ab und zu nehmen wir jetzt eine kleine Tasche und tun so wie wenn wir weggehen. Dann sagen wir immer: "Tschüß Morgen sehen, nächstes Mal komme wieder ich"
Und unsere Gutenachtgeschichte lesen wir schon oft selber: "Haweaweka, haweaweka."
Juni
Jetzt haben wir sogar schon mal darüber gestritten, wer recht hat: ist unser Nachbarshund jetzt im Haus oder mit dem Auto weg?Ganz beliebt ist auch: "Mein Papa" - "Nein, mein Papa" (oder Oma oder natürlich Mama).
Aber auch wenn wir ab und zu mal streiten: eigentlich können wir uns gut abwechseln oder auch miteinander spielen - und haben uns ganz lieb:



Sebastian macht sich auch schon Gedanken über seine Zukunft: als Mama gekocht hat hat er neulich gemeint: "Wenn ich großer Mann bin, esse ich auch mit heiß." Stefanie hat dann gemeint sie will nicht groß sein...


Neulich waren wir ganz müde: da waren wir am Vorabend auf einer Feier und sind später ins Bett gekommen als das sonst übliche halb acht. Dann hat es mit dem Mittagsschlaf auch nicht geklappt weil wir zu aufgekratzt waren und es auch noch gewittert hat. Am Abend waren wir dann ganz durch den Wind. Angeblich hätten wir viel geweint und als unsere Mama meinte wir sollen schlafen und dann würde es uns morgen besser gehen sollen wir gesagt haben: "Nein, ohne schlafen!" Und: "Nein, ohne besser! Mehr weinen!" Aber das können wir so nicht glauben, wir können uns da garnicht daran erinnern...
Wie auch immer: uns geht es meistens sehr gut, wir haben miteinander viel Spaß und machen unseren Eltern und unseren Omas auch sehr viel Spaß.




Juli
Mama und Papa sperren jetzt immer den Garten zu damit wir nicht davonrennen. Aber geschlossene Gartentürchen haben auch ihren Reiz...

Wir haben auch wieder einige Ausflüge gemacht. Besonders erwähnenswert ist der nach Großhadern - in das Krankenhaus in dem wir geboren wurden. Da war Sommerfest und wir durften sogar einen Hubschrauber besichtigen. Und noch besser: dort wurden sogar Gummibärchen verteilt! Das musste auch bei unserem all-abendlichen Gutenachtgebet erwähnt werden. Da erinnern wir uns immer nochmal an die wichtigen Sachen des Tages. Papa hat das an dem Tag schön in zeitlicher Reihenfolge aufgezählt - und wir haben ihn dabei mehrfach und nachdrücklich an das Wichtigste erinnert: "Und Gummibärchen!"
Spätestens damit hat unser Papa dann akzeptieren müssen, dass er seine geliebten Gummibärchen ab jetzt mit uns teilen muss.


Wenn das Wetter mal wieder nicht so sommerlich ist, dann finden wir auch drinnen Beschäftigung:



Neulich hatte Stefanie beim Schienenbau für die Holzeisenbahn etwas Schwierigkeiten ("Gehte nicht!"), da kam Sebastian dazu und hat ihr tatkräfitg geholfen: "Musst da schieben".
Er ist eh so ein Schlaumeier: er kann schon fast alle (Groß-)Buchstaben lesen - und Stefanie kennt auch schon über die Hälfte.
Aber was wir beide noch können ist viel schöner: wir können unsere Eltern und Omas so lieb umarmen und danach ein Bussi geben, dass sie ganz glücklich und gerührt sind.
August
Neulich haben wir die Oma besucht, das war schön. Und als wir dort dann für unseren Mittagsschlaf in den Kinderwagen sollten, hat sich Steffi einen kleinen Bären zum kuscheln geschnappt und Basti suchte einen Hund. Aber da war kein Hund, keiner wusste welchen er meinte und so ist er durch die Zimmer gestapft und hat verzweifelt einen Hund gesucht. Gottseidank hatte Papa dann eine Idee: "Sollen wir dir einen Hund malen?", was Basti mit einem hoffnungsvollen "Ja" beantwortete. Und so hatte er dann ein A4-Blatt mit einem aufgemalten Hund im Kinderwagen zum Schlafen dabei - und den Hund hat er auch den ganzen Nachmittag mit sich herumgetragen.

Ab und zu, wenn Essen nicht mehr so ganz ansehnlich ist sagt unser Papa: "In meinem Bauch ist es dunkel." Sebastian hat das auch gleich für sich erkannt. Nur Stefanie hat ihm widersprochen: "Mein Bauch ist hell!" Inzwischen hat sich auch herausgestellt, dass sie offenbar einen Lichtschalter im Bauch hat, der kann also wahlweise hell oder dunkel sein.
Aber manchmal tut Stefanie sich noch schwer, unseren Eltern zu sagen, was sie will. Sie schaut dann immer ganz süß, und sagt höchstens "Hm Mmm". Und wenn die dann mal garnicht auf die richtige Idee kommen, kann es auch mal sein, dass sie ganz entsetzt weint. Aber irgendwann merken unsere Eltern dann doch, was sie gerade braucht.
Ja, Stefanie weiß schon ganz genau, was sie will. Jetzt wollte sie mal "laufen" - und ist bei uns den Weg an der S-Bahn entlang gegangen. Sie wollte "bis da" - und ist dann tatsächlich den dreiviertel Kilometer schnurstracks geradeaus marschiert - ohne nörgeln oder sich zwischendurch irgendwie ablenken zu lassen. Sogar den Feldweg um die Ecke wollte sie noch weiter, aber da hat Papa sie doch zum umkehren überredet. Und der Rückweg hat dann genauso gut geklappt.



Unser abendliches Milchtrinken ist ja immer schön kuschelig und entspannt. Wir sind (im täglichen Wechsel) auf dem Schoß von Mama oder Papa und genießen das. Und unsere Eltern auch. Als Mama dann mal entspannt "Ach Ja" geseufzt hat, hat Basti das sogleich im selben Tonfall mit "Ach Nein" und breitem Grinsen kommentiert.
Nach unserer Milch geht es dann zum Umziehen und Aufräumen, danach bekommt jeder von uns eine Gutenachtgeschichte. Seit diesem Monat liest uns die jetzt das Sandmännchen persönlich vor. Da sind wir beide total begeistert und strahlen so verzaubert als stünde das Christkind persönlich vor uns.

September
Diesen Monat hatten wir viele schöne Ausflüge. In einen Märchenpark, einen Wildpark und sogar auf die Wiesn durften wir.






Wenn wir in der Vergangenheit nachts nicht gut schlafen konnten, haben wir unseren Eltern oft gesagt "Papa war laut" oder "Mama war laut" manchmal war auch "Basti" oder "Steffi" laut. Seit sie vor ein paar Wochen erzählt haben, dass sie selbst von einer Mücke gequält wurden, haben wir das gleich aufgenommen. Ab da hieß es "Mücke war laut". Unsere Papa wollte dann ausprobieren, ob das auch anders geht und hat uns gefragt, ob die Elefanten laut waren. Von da an haben wir auch brav jeden Morgen gesagt "Elefanten waren laut". Aber nicht dass ihr denkt, wir wären so einfach gestrickt: neulich wollten wir nachts unsere Kuschel-Elefanten mit ins Bett nehmen. Und was haben wir am nächsten Morgen als erstes gesagt? - "Dir roten waren laut!" Papa hat ein wenig gebraucht, hat aber dann die roten Elefanten aus Lego gesehen - unsere grauen Kuschel-Elefanten waren nämlich nicht laut. :-) Papa hat auch dazu gelernt und hat am Abend die roten Elefanten aus unserem Zimmer gebracht. Zur Belohnung wurde er am nächsten Morgen mit "Die roten waren nicht laut" begrüßt.



Wir erzählen jetzt auch schon richtig, was wir tagsüber so gemacht haben und sogar unsere Telefonate werden so allmählich schon richtige Gespräche.
Und wir unterhalten uns jetzt auch schon richtig miteinander und können "Spielregeln" ausmachen.
Was wir so tagsüber alles erzählen finden unsere Eltern immer lustiger und können sich schon garnicht mehr alles merken. Daher halten wir mal ein paar Beispiele fest:
Neulich hat Basti gepuzzelt und Steffi saß am Sofa und hat ihm gesagt, welches Teil wo passt. Als Mama sie fragte, ob sie eine kleine Schlaumerein wäre, meinte sie: "Nein, ganz große."
Oder als Bastian was angestellt hat und Mama "Nein, das ist nicht schön!" zu ihm gesagt hat, antwortete er mit: "Mich ist schön, ich habe nicht Nein gesagt."




Sebastian hat unsere Eltern aber auch schon komplett sprachlos gemacht: Mama und Papa haben sich beim Essen über Erziehung unterhalten. Basti wollte auch mitreden, also hat Mama ihm erklärt, was Empathie ist. Er hört aufmerksam zu, schaut nachdenklich und sagt dann: "Dominik - Mama ist traurig". Da waren die beiden baff.
Denkt jetzt nicht, dass unsere Eltern dauernd von unserem Bruder reden und ständig trübsal blasen, sie haben ihn schon länger nicht erwähnt. Aber Basti hat mal wieder gezeigt, dass wir Kinder nicht unterschätzt werden sollten.
Oktober
Unseren Mittagsschlaf machen wir jetzt nicht mehr im Kinderwagen. Unsere Eltern haben dann doch verstanden, dass Sebastian das nicht mehr mag. Wir schlafen jetzt Mittags getrennt: im täglichen Wechsel eines von uns im Kinderzimmer, das andere in Mamas und Papas Schlafzimmer. Dafür verzichten wir sogar beim Mittagsschlaf auf unseren Schnuller.Oft legt sich auch noch Mama oder Papa zu uns - aber manchmal schicken wir sie auch weg und wollen in Ruhe alleine schlafen.
Doch meistens sind wir ganz lieb zu unseren Eltern. Dann kriegen die ein Bussi, eine Umarmung oder einen Kuschel, manchmal sogar einen Nasenreiber.
Aber wir halten da schon Maß. Wenn unsere Eltern darum bitten, sagen wir des öfteren sowas wie "Ich hab dir heute schon ein Bussi gebt" oder "Nur Freitag".
Wir wollen ja unsere Eltern nicht zu sehr verwöhnen, sonst tanzen die einem ja nur auf der Nase rum….




Ansonsten geht es uns gut, wir genießen unsere Kindheit. Und wie ihr auf den Bildern sehen könnt haben wir auch immer wieder schöne Spielideen.




Unsere Eltern sind schon merkwürdig: da bringen sie uns was bei - und wundern sich dann, wenn wir genau das machen. Hier mal zwei Beispiele von einem Spielplatzbesuch neulich:
Da waren vier so Federspielgeräte. Stefanie war auf einem davon, da kam ein kleineres Mädchen und wollte auch darauf schaukeln. Und während die heraneilende Mutter des anderen Kindes dieses zurückhalten will, klettert Stefanie schon herunter und sagt: "Immer abwechselnd."
Selber Tag, selber Ort: Sebastian schaukelt gerne reihum auf jedem von den Spielgeräten ein paar mal. Aber dann saß auf einem ein anderer Junge, ungefähr so alt wie er auch. Also stellt sich Sebastian brav daneben und wartet. Aber dem anderen Jungen steht Sebastian wohl zu nah, also klettert er runter, geht den Schritt zu Sebastian hin, schubst ihn und schaukelt dann weiter. Sebastian schaut etwas verwirrt, geht dann zu einem der freien Spielgeräte und zeigt dem anderen Jungen, dass der ja dort schaukeln könnte (unsere Eltern haben uns ja gesagt, dass wir was zum tauschen anbieten sollen, wenn wir etwas wollen was unser Geschwisterchen hat). Das hat der andere Junge entweder nicht verstanden oder wollte einfach nicht. Aber als er kurz darauf weg gegangen ist, konnte Sebastian endlich auf sein auserwähltes Spielgerät. Nach seiner Rückkehr fand das der andere Junge aber ganz furchtbar und hat ganz entsetzt und wütend geweint, selbst dann noch als Sebastian fertig war und wieder weiterzog.
Auch wenn sich unsere Eltern über unser Verhalten gewundert haben: wir glauben, die waren doch ganz schön stolz auf uns.




November
So, nachdem wir jetzt monatelang bis auf mal eine laufende Nase gesund waren, haben wir diesen Monat den Schnitt wieder gehoben. Zwar "nur" schwere Erkältungen, aber dafür Stefanie zweimal und Sebastian quasi den ganzen Monat durch. Mit Schnupfen, Niesen und so schlimmen Husten, dass wir würgen und einige Male auch spucken mussten - vor dem Spucken hatten wir unsere Eltern bisher ja fast immer verschont.Aber wir lassen uns nicht kleinkriegen und sorgen auch weiterhin für Unterhaltung.




Während Mama die Waschmaschine gefüllt hat, hat Stefanie sich die Socken, die Hose und die volle Windel ausgezogen. Aber sie hat sie ganz ordentlich hochgehalten und nichts verschmiert - wir hoffen, dass unseren Eltern diese Drohung fürs erste gereicht hat.
Sebastian überlegt schon, ob er einen Debattierclub aufmachen soll. Neulich machten wir einen Ausflug und unsere Eltern hofften, dass wir unseren Mittagsschlaf im Auto machen. Aber Sebastian hat die ganze Zeit geplappert. Die Aufforderung unserer Eltern, er solle sich ausruhen, hat er mit "Ich will mich nicht ausruhen, ich will leben!" ein für alle mal gekontert.
Advent ist ja jetzt auch schon, wir haben auch fleißig Plätzchen gebacken. Nur essen wollen wir sie (derzeit) nicht. Wir werden wahrscheinlich danach verlangen, wenn unser Papa alle aufgegessen hat.
Und der Advent liefert auch noch ein Beispiel für Sebastians Debattierfreude:
Sebastian: "Erst eins dann zwei dann drei dann vier, dann steht das Christkind auf der Tür."
Auf den Hinweis, dass es eigentlich vor der Tür steht, sagt er spitzbübisch lächelnd: "Es macht eine Ausnahme."
Dezember
Unsere Eltern haben gedacht, es wäre eine schöne Idee nochmal ein paar Tage gemeinsam Urlaub zu machen. Wieder in einem Familienhotel mit allem drum und dran. An sich ganz schön, nur Sebastian fand das wohl "zum kotzen" - und zwar jeden Tag. Zwischendurch ging´s ihm immer wieder halbwegs gut, aber dann plötzlich wieder…. Nach ein paar Tagen wirkte er dann völlig schlapp und lustlos - und nur in ganz wenigen "lichten Momenten" konnte er mit seinem Humor aufblitzen. Da haben unsere Eltern mal ganz deutlich erfahren, wie witzig wir eigentlich sind und wie viel ihnen ohne uns und unsere Fröhlichkeit fehlen würde. Nach einer guten Woche ging´s bei Sebastian aber wieder aufwärts.In der Zwischenzeit hatte Stefanie die Pflicht übernommen, unsere Eltern zu unterhalten:
Als sie mal Sebastian beim aufräumen helfen wollte, der das aber deutlich abgelehnt hatte, erwiderte sie ganz enttäuscht: "Ich hab aber doch Hände!"
Oder als sie erfuhr, dass ihr Bruder seinen Mittagsschlaf in ihrem Bettchen gemacht hat, hat sie sofort ganz entschieden gesagt: "Des war aber eine große Ausnahme!" (und beim nächsten mal: "Wieder schon! Das war noch eine große Ausnahme!").
Einmal war sie auch ganz aufgeregt, weil im Radio über eines ihrer Kuscheltiere berichtet wurde: die haben da von (ihrem?) "Bärlin" gesprochen.



Und dann wuchs die Vorfreude auf Weihnachten bei uns jeden Tag.
Nicht nur, dass da "beide Omas" und "auch der Papa" kommen (der hat sich immer ewas geärgert wenn wir das sagten, weil es wohl so klang als würde er sich sonst nicht daheim blicken lassen).
Wir hatten auch einen großen Adventskalender, gefüllt mit Figuren, Büchern, Autos oder sogar Gummibärchen. Da war jeden Morgen etwas drin - also immer nach dem "lang schlafen". Wir - und insbesondere Sebastian - haben dann auch nach unserem Mittagsschlaf darauf hingewiesen, dass wir lang geschlafen haben. Und tatsächlich war unser Mittagsschlaf in der Zeit auch wirklich länger als sonst. Aber kaum war Weihnachten ein paar Tage vorbei, hat unser Papa gemeint, man würde an unserem Schlafverhalten merken, dass die Tage nun wieder länger werden... Der ist manchmal schon a bisserl komisch. Soll sich doch freuen, dass wir jetzt auch mal wieder vor 6 Uhr aufstehen.
Aber zurück zu Weihnachten. Sebastian war ganz aufgeregt und hat schon Morgens seine Geschenke gesucht und immer wieder danach gefragt. Und obwohl unsere Eltern dem Christkind gesagt haben, es soll es mit den Geschenken nicht übertreiben, ist doch einiges zusammen gekommen und wir haben ein Päckchen nach dem anderen ausgepackt (Sebastian hat schon auch mal Werkzeug zur Hilfe genommen), kurz geschaut was drin ist und dann weiter zum nächsten. Erst in den nächsten Tagen haben wir dann die einzelnen Geschenke genauer untersucht.





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